In unserem umfassenden Leitfaden erfahren Sie, was ein Kalkulationsschema ist und wie es in Handel und Industrie eingesetzt wird.
Wir zeigen Ihnen konkrete Beispiele für Kalkulationsschemata und geben Ihnen wertvolle Tipps zu bewährten Praktiken.
Laden Sie zudem unsere kostenlose Excel-Vorlage für ein Kalkulationsschema herunter, um sofort mit der Kostenkalkulation zu beginnen.
INHALTSVERZEICHNIS
Ein Kalkulationsschema ist eine strukturierte Übersicht zur Berechnung der Kosten, die bei der Herstellung eines Produkts oder der Erbringung einer Dienstleistung im Unternehmen anfallen.
Das Kalkulationsschema ist oft als Vorlage in eine Excel-Tabelle oder in eine Software integriert, in der alle notwendigen Formeln eingebettet sind. Der Benutzer verwendet dann entweder Excel oder eine Software-Lösung, um das Kalkulationsschema zu durchlaufen und die Kosten zu berechnen.
Das Kalkulationsschema enthält alle Kostenfaktoren, die für die Kalkulation von Bedeutung sind.
In FACTONs Kalkulationssoftware, die speziell für die Fertigungsindustrie entwickelt wurde, sind folgende Kosten vordefiniert:
In dem Schema werden diese Kostenpositionen aufgelistet. Weitere Kostenelemente (Summenzeilen) können beliebig definiert werden.
Die Berechnung der Summe kann variabel erfolgen: entweder durch das Aufsummieren von vorhandenen Werten oder durch Angabe einer Berechnungsformel.
Das Kalkulationsschema erleichtert es so, alle relevanten Kosten übersichtlich zu dokumentieren und dadurch die Kosten und/oder den Preis korrekt zu kalkulieren. Es stellt sicher, dass man bei der Preisfestsetzung keine Kostenpunkte vergisst.
Im Einzelhandel werden Produkte gekauft und weiterverkauft, während beispielsweise in der Automobilproduktion komplexe Projekte mit zahlreichen Einzelteilen realisiert werden.
Im Folgenden erläutern wir die spezifischen Kalkulationsarten zwischen Handel und Industrie und ihre Unterschiede.
Bedeutung: Die Vorwärtskalkulation ist ein Kalkulationsverfahren, um den Verkaufspreis zu bestimmen. Sie beginnt mit dem Einkaufspreis und führt dann zur Berechnung des endgültigen Verkaufspreises.
Vorgehen:
Kontext und Anwendung: Die Vorwärtskalkulation findet häufig Anwendung in der Angebotskalkulation, wenn Unternehmen bereits wissen, welche Kosten für ein Produkt anfallen, und vor Auftragsvergabe den möglichen Verkaufspreis festlegen möchten.
Mit dieser Methode können sie sicherstellen, dass die Kosten gedeckt sind und ein angemessener Gewinn erzielt wird. Besonders vorteilhaft ist die Vorwärtskalkulation, wenn die Marktkonkurrenz gering ist, da sie eine klare Kalkulationsbasis für den potenziellen Verkaufspreis bietet. Darüber hinaus ermöglicht es Unternehmen, ihren angestrebten Gewinn in prozentualer Höhe zu berücksichtigen, unabhängig von den aktuellen Einkaufspreisen oder der Marktsituation.
Bedeutung: Die Bottom-up-Kalkulation basiert auf den kleinsten Arbeitseinheiten oder Ressourcen und addiert diese, um die Gesamtkosten eines Projekts zu ermitteln. Dabei wird das Projekt in verschiedene Vorgänge und Teilvorgänge unterteilt, und für jeden dieser Schritte werden die benötigten Stunden, Materialien, Geräte und Gemeinkosten geschätzt.
Vorgehen:
Kontext und Anwendung: Die Bottom-Up Kalkulation wird für Kostenoptimierung und Kostenkontrolle angewendet.
Bedeutung: Die Rückwärtskalkulation arbeitet vom Verkaufspreis aus. Man startet mit dem Preis, den der Kunde bereit ist zu zahlen, und ermittelt rückwärts den maximal erlaubten Einkaufspreis.
Vorgehen:
Kontext und Anwendung: Bei intensivem Wettbewerb ist die Rückwärtskalkulation empfehlenswert. Sie hilft Unternehmen, den maximalen Einkaufspreis zu ermitteln, den sie bereit sind, für ein Produkt zu zahlen, während sie ihren Gewinn sichern. Das Ziel dieser Kalkulationsverfahren ist es, die Kosten zu minimieren.
Bedeutung: Die Top-down-Kalkulation startet mit einer groben Schätzung der Gesamtkosten eines Projekts oder Produkts, die häufig auf historischen Daten, Branchenbenchmarks oder strategischen Zielen beruht. Diese Schätzung dient als Grundlage für neue Aufträge oder Initiativen.
Von dieser allgemeinen Schätzung aus werden die Kosten auf die verschiedenen Teile oder Abteilungen des Projekts verteilt.
Dieser Ansatz fokussiert sich auf das Gesamtbild und setzt auf Schnelligkeit und Einfachheit, anstatt auf detaillierte Informationen.
Kontext und Anwendung: Diese Methode lässt sich in der Regel schneller umsetzen als die Bottom-up-Kalkulation und ist ideal für enge Zeitrahmen. Sie benötigt weniger detaillierte Daten und Analysen, was den Prozess der Kostenermittlung vereinfacht.
Die Top-down-Kalkulation eignet sich gut für strategische Ziele und kann effektiv bei höheren Entscheidungen eingesetzt werden. Sie basiert auf allgemeinen Annahmen und ist nützlich für die erste Budgetierung.
Im Folgenden zeigen wir Ihnen, wie die verschiedenen Kalkulationsschemata aussehen.
Zunächst werden die Herstellkosten, also die Material- und Fertigungskosten, ermittelt. Danach werden die Selbstkosten festgelegt, indem die Verwaltungs- und Vertriebskosten hinzugerechnet werden. Auf dieser Grundlage kann schließlich der Verkaufspreis bestimmt werden, um sicherzustellen, dass das Unternehmen einen Gewinn erzielt. Hier finden Sie das entsprechende Kalkulationsschema:
Einzelhandelsunternehmen stellen keine eigenen Produkte her, sondern beziehen ihre Waren von Großhändlern oder Herstellern, um sie anschließend weiterzuverkaufen. Aus diesem Grund gestaltet sich das Kalkulationsschema für den Einzelhandel häufig wie folgt:
In der Fertigungsindustrie sieht man sich mit riesigen Stücklisten und komplexen Produkten konfrontiert, was zu großen Datenmengen und komplizierten Modellen führt. Die Kalkulation muss oft auf Stücklistenebene erfolgen und viele Unternehmen verwenden Excel zur Verwaltung ihrer Kalkulationen, was zusätzliche Herausforderungen mit sich bringen kann:
Die integrierte Kalkulationssoftware von FACTON vereint alle notwendigen Daten in einer Anwendung. Dadurch haben alle Mitarbeiter jederzeit Zugang zu aktuellen Informationen und arbeiten mit denselben Daten. FACTON bietet Ihnen folgende Vorteile:
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